Der spinale Schock Drucken

Immer wieder als äußerst erschreckend bezeichnet werden die ersten Tage und Wochen nach einer Rückenmarksverletzung. Das Opfer befindet sich während dieser Zeit im Spinalen Schockzustand. Bei Verletzungen oberhalb des 5. Brustwirbels kann sich der Spinale Schock zum lebensbedrohenden Neurogenen Schock ausweiten.

Beim Neurogenen Schock versagen Herz- und Kreislaufregulation, und es kann zum Atemstillstand kommen, obwohl die Zentren für diese Funktionen oft viel weiter oberhalb der geschädigten Stelle, in der Medulla Oblongata, zu suchen sind. Aber selbst, wenn er sich nicht zum Neurogenen Schock ausweitet, ist der Spinale Schock ein Zustand größter Hilflosigkeit.

Genau ab Höhe der Verletzung und unabhängig davon, wie gravierend und bleibend die Schädigung tatsächlich ist, erfolgt ein sofortiger Verlust aller empfindsamen und motorischen Kontrolle des Körpers. Bildlich gesprochen, könnte man diesen Zustand beschreiben, als sei zunächst die Hauptsicherung des ganzen unteren Bereichs bei der Verletzung herausgeflogen. Der biologische Hintergrund ist jedoch noch nicht voll verstanden.

Diese schlaffe Lähmung kann bis zu sechs Wochen andauern und löst sich sehr langsam. Erst nach und nach wird das wirkliche Ausmaß der Rückenmarksverletzung sichtbar. Daher ist es auch für die Neurologen nicht leicht, direkt nach einer Verletzung eine konkrete und verbindliche Aussage zum Grad der anstehenden Behinderung zu stellen.

Autorin: Petra Ahmann

Zuletzt aktualisiert am Montag, den 13. August 2007 um 18:30 Uhr